Kino | Love Happens
Ein Startherapeut und eine von der Liebe enttäuschte Floristin werden in einem unvorhergesehenen Moment zusammengeführt.
Synopsis: Der erfolgreiche Selbsthilfe-Guru Burke Ryan (Aaron Eckhart) hilft anderen Menschen, persönliche Trauer besser zu verarbeiten. Der ausgestrahlte Optimismus weicht jedoch aus seinem Gesicht, sobald er hinter der Vortragsbühne verschwindet. Seit seine Ehefrau vor drei Jahren bei einem Umfall tragisch ums Leben kam, scheint er seine erfolgreichen Lebenstipps nicht auf sich selbst anwenden zu können. Die Floristin Eloise (Jennifer Aniston) hat die Nase gestrichen voll von der Männerwelt. Als die beiden aufeinander treffen, ist Burke von ihrer frischen Art auf Anhieb fasziniert. Es scheint für beide keinen ungünstigeren Zeitpunkt für eine romantische Liaison zu geben. Bleibt zu hoffen, dass Amors Pfeil sein Ziel nicht verfehlt hat. Stars: Der Charakter des Publikumslieblings Jennifer Aniston erinnert an die Rolle der Polly («Along came Polly», 2004). Aaron Eckhart («Thank you for smoking», 2005) besticht als gebrochener Einzelgänger. Die Hollywood-Grösse Martin Sheen amüsiert als raubeiniger Schwiegervater. Regie & Crew: Bei «Love Happens» führte Brandon Camp nicht nur Regie, er schrieb auch zusammen mit Freund Mike Thompson das Drehbuch. Als Drehbuchautor belieferte er bereits viele namhafte Hollywood-Studios («Im Zeichen der Libelle», 2002).
art-tv-Wertung: «Love Happens» begleitet einen erfolgreichen Trauer-Experten während der Verarbeitung seines eigenen Verlustes. Mithilfe der Herzdame wird dieser vorangetrieben und versucht zu bewältigen. Mit diesem Motiv ordnet sich der Film nicht direkt in die Kategorie der Hollywood-Liebeskomödie ein. Es wird ein gebrochener und emotional unzugänglicher Erfolgsmann porträtiert und ein ernstes Thema angesprochen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten beginnt die Liebe zwischen Burke und der Floristin langsam zu keimen. «Love Happens» liefert einige witzige Momente, welche aber durch die Fokussierung auf den chaotischen Gefühlszustand des Protagonisten schnell entschärft werden. Wie in so manchen Liebesfilmen wird die Komik über die Nebenfiguren zu etablieren versucht – das gelingt hier jedoch nur ansatzweise: Zu gesucht wirken die verbalen Kuriositäten etwa von Marty (Judy Greer), der Arbeitskollegin von Eloise. Ergreifend ist hingegen die Darbietung von John Carroll Lynch («Gran Torino», 2008), der den widerstrebenden Seminarteilnehmer Walter verkörpert. Fazit: Eine laue Liebesgeschichte mit viel Herzschmerz eingebunden in den Verarbeitungsprozess zweier unterschiedlicher Seelen.
Martina Felber