Kino | The Boy In The Striped Pyjamas
Authentische Verfilmung von John Boynes erfolgreichem, gleichnamigen Roman: die ergreifende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen zwei jungen Knaben.
Synopsis: Der achtjährige Bruno ist der behütete Sohn eines Nazi-Offiziers. Dieser wird eines Tages «befördert». Der Offizier und seine Familie müssen aus ihrer komfortablen Berliner Wohnung in eine verlassene Gegend umziehen. Bruno ist enttäuscht, weil er so seine Spielgefährten verliert. Erdrückt vor Langweile wird seine Neugier am neuen Ort aufgestachelt. Trotz Verbot der Eltern macht er sich auf den Weg zu einem «Bauernhof», der sich unweit ihrer Behausung befindet. Erstaunt stellt er fest, dass dieser mit einem Stacheldraht umzäunt ist. Dort trifft er auf den Jungen Shmuel (Jack Scanlon), der in einem gestreiften Pyjama hinter dem Stacheldraht sitzt. Shmuel schildert Bruno sein fremdartiges Leben in diesem «Bauernhof». Immer wieder besucht Bruno ihn heimlich. Die dadurch entstehende, enger werdende Freundschaft mit dem Jungen führt den in seiner kindlichen Unschuld gutgläubigen Bruno (Asa Butterfield) in ein verheerendes «Abenteuer»….
Kritik: John Boynes erfolgreiches Jugendbuch, das in 35 Sprachen übersetzt und weltweit über 3.5 Millionen mal über den Ladentisch ging, wurde von Regisseur Mark Herman («Little Voice») aus der Perspektive eines unschuldigen Kindes in Szene gesetzt. Dieses wird recht einnehmend und bewegend von Asa Butterfield («Son Of Rambow») gespielt.
Die authentische Verfilmung beweist die Absicht von Herman, der auch das Drehbuch verfasste. Sie ist hehr und ehrlich, phasenweise zwar unrealistisch aber zum Glück sehr unaufdringlich inszeniert. Leider ist die Story etwas gar simpel (hat eine gewisse Ähnlichkeit mit «Hair», sprich Bursche opfert sich unbewusst für seinen Freund). Dem Film zugute halten kann man, dass für einmal «nur» mit unterschwelligem Nazihorror und nicht so vordergründig visuell und hörbar (Gewaltexzesse, deutsche Dialogbrocken) wie in gewissen Hollywood-Produktionen inszeniert wurde.
Nach Filmschluss veranlasst die wirklich ergreifende Geschichte auf jeden Fall zum Nachdenken.
Benny Furth