Kino | The Crazies
Im Remake des George A. Romero-Klassikers werden Bewohner einer amerikanischen Kleinstadt plötzlich zu verrückten, grausamen Killern und machen den Anderen das Leben zur Hölle.
Synopsis: In einer typisch amerikanischen, verschlafenen Stadt namens Ogden Marsh im Mittleren Westen geschehen eines Tages seltsame Dinge: Zuvor unbescholtene, brave Bürger rennen auf einmal mit Schrotflinten über das Baseballfeld, töten ihre Familien und brennen ihre Grundstücke nieder. Fassungslos sehen Sheriff David Dutten (Timothy Olyphhant) und seine schwangere Frau Judy (Radha Mitchell) dem wahnsinnigen Treiben zu. Doch die Verrückten («Crazies») werden immer zahlreicher – und bald ist fast die gesamte Stadt «infiziert». Als die Nationalgarde dem Schrecken ein Ende setzen will, indem sie auch gegen die Guten mit brutalen Methoden vorgeht, beginnt für alle eine Tortur. Stars: Die Darsteller sind in dieser Art von Kinounterhaltung ja meist zweitrangig. Dementsprechend werden sie dann auch ausgewählt. Timothy Olyphant war immerhin schon in «Stirb langsam 4.0» und «Hitman» zu sehen. Fans dürfte er auch aus der großartigen Western-Serie «Deadwood» bekannt sein. Sein Sheriff-Spiel ist in jedem Fall solide. Regie & Crew: Breck Eisner ist eigentlich Werbefilmregisseur, und das merkt man «The Crazies» stellenweise im Positiven wie im Negativen an.
art-tv-Wertung: Ohne zu viel verraten zu wollen: Bei «The Crazies» geht es nur an der Oberfläche um infizierte Zombies und willenlos mordende Schauerkreaturen. Weder rühren die furchtbaren Mutationen von übernatürlichen Kräften, noch kann ein einziger verwegener Weltretter die Menschen vor der endgültigen Vernichtung bewahren. Nein, es geht vielmehr um biochemische Kampfstoffe, Seuchen, Quarantänelager und das US-Militär. So, wie es im Filmgeschäft auch schon zu jener Zeit en vogue war, als der legendäre George A. Romero die Vorlage zu diesem Remake schuf. An Aktualität hat der Stoff aus dem Jahr 1973 kaum eingebüßt und da Romero selbst als Produzent beteiligt war, konnte am Ende zumindest kein Schrottfilm herauskommen. Doch die Liebenswürdigkeit des Klassikers erreicht er ebenso wenig wie dessen harschere Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen, was im Übrigen keinem Romero-Remake gelungen ist. «The Crazies»» liefert einige schöne Einstellungen und Schockmomente, dümpelt dabei aber an der Oberfläche. Der Blick konzentriert sich auf das scheinbare Idyll der Kleinstadt und ihrem einengenden, als Gemeinschaftlichkeit gepriesenen Mief. Fazit: «The Crazies» ist schockierend, gut gedreht und unterhaltsam. Doch selbst unter Aufsicht des Meisters Romero himself kann er mit dem Original nicht mithalten.
Maximilian Haase