Kino | Uncle Boonmee
Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben. Ein Film von Apichatpong Weerasethakul.
Am 63. Filmfestival von Cannes wurde der thailändische Spielfilm UNCLE BOONMEE mit der Goldenen Palme (Palme d’Or 2010) ausgezeichnet.
Mit seinen Filmen und Ausstellungen hat sich Apichatpong Weerasethakul weltweit einen Namen als Künstler geschaffen, der uns neue Dimensionen der Wahrnehmung eröffnen kann. In der Schweiz muss er erst noch bekannt werden. Der Filmemacher lässt uns eintauchen in eine völlig andere Welt, in der die Grenzen zwischen Lebenden und Toten fliessend sind und Begegnungen quer durch die Zeit und die Natur möglich.
Synopsis:
Onkel Boonmee ahnt nach einem Nierenversagen, dass ihm nur noch wenig Zeit bleibt, bis er sterben muss. Er macht sich deshalb in den Nordosten Thailands auf, um dort im Kreis seiner Familie auf den Tod zu warten. Als Boonmee abends mit seiner Schwester Jen und seinem Neffen Tong zusammensitzt, erscheint ihnen der Geist von Boonmees seit vielen Jahren verstorbener Frau Huay. Wenig später betritt ein affenartiges Wesen mit durchdringend rot leuchtenden Augen das einsame Farmhaus und entpuppt sich als Boonmees vor vielen Jahren auf mysteriöse Weise verschwundener Sohn Boonsong. Gemeinsam mit den Lebenden macht sich Boonmee auf zu einer letzten Reise zu der Höhle, in der er geboren wurde und in der nach seinem Willen sein Leben auch zu Ende gehen soll, während die Geister den Sterbenden ihn in das Geheimnis der Wiedergeburt einführen. Apichatpong Weerasethakuls Filme sind Märchen, in denen es um Menschen in Tiergestalt geht, um Wiedergeburt. Film und Kunst vermischen sich, Grenzen zerfliessen – und auch die Politik gesellt sich mit dazu. “Uncle Boonmee” ist aber auch eine Einladung an die Zuschauer, selbst in andere Sphären zu entgleiten, in frühere Leben zurückzukehren.