Kino | Valentine's Day
Rechtzeitig zum Valentinstag erscheint eine zuckersüsse Liebesschnulze made in Hollywood mit vielen Stars und wenig Substanz.
Synopsis: Es ist Valentinstag. Wie der Tag der Liebenden verbracht wird, schildern Geschichten verschiedener Paare und Singles aus Los Angeles. Über mehrere Ecken stehen die einzelnen Handlungsträger miteinander in Verbindung. Angelpunkt ist Reed (Ashton Kutcher), ein Florist, der just seiner karrierebewussten Freundin (Jessica Alba) einen Heiratsantrag gemacht hat. Seine beste Freundin Julia (Jennifer Garner) befindet sich derweil in einer vermeintlich glücklichen Beziehung mit dem Arzt Harrison (Patrick Dempsey). Die Assistentin Liz (Anne Hathaway) ist frisch verliebt in Mitarbeiter Josh (Topher Grace) und begleicht nebenbei mit Telefonsex ihre Rechnungen. Andere Ereignisse kreisen u.a. um die Begegnung zwischen der Armee-Offizierin Kate (Julia Roberts) und ihrem Sitzpartner (Bradley Cooper) im Flugzeug oder um das Liebesglück zwischen Teenager-Pärchen. Stars: Das grosse Staraufgebot setzt sich aus weltbekannten Schauspielern zusammen, darunter Julia Roberts, Asthon Kutcher, aber auch Hollywood-Grössen wie Shirley MacLaine. Die populären Darsteller zeigen sich jedoch in unspektakulären Rollen. Regie & Crew: Der altbekannte «Pretty Woman»-Regisseur und Liebesfilmspezialist Gary Marshall hat sich mit seinem neuesten Projekt keinen Gefallen getan.
art-tv-Wertung: Liebestolle Pärchen, sich küssende Kinder, ein Haufen Blumen und Herzen so weit das Auge reicht: «Valentine’s Day» hätte sich kaum mit mehr Klischees schmücken können. Das ansehnliche Cast-Ensemble vermag das Niveau der lahmen Story nicht zu heben. «Valentine’s Day» wirkt mit seinem faden Witz und den feinpolierten Figuren so originell wie eine Geschenkschachtel Pralinen am besagten Tag. Vergeblich wartet man auf eine anregende Wendung, die sich vielleicht durch eine überraschende Verbindung der einzelnen Stringenten hätte ergeben können. So langweilig der Film anfängt, so reizlos endet er. Die lahmen Episoden haben ihre Folgen: Voraussehbar sind das Happy End, die Neuformationen und (Wieder-)Vereinigungen der Pärchen. Dem englischen Pendant «Love Actually» (2003), bei dem die bewegenden Handlungsstränge originell miteinander verwoben wurden, kann diese Liebeschnulze bei Weitem nicht das Wasser reichen. Das Ergebnis ist ein abgedroschener Episodenfilm. Dabei wird das Konzept der Betitelung von «Valentine’s Day» allemal gerecht: Mit grossen Namen frohlockt der Film und verhält sich dabei fast so ausbeuterisch, wie der materialisierte Feiertag für Liebespärchen. Fazit: «Valentine’s Day» ist ein flacher Liebesfilm mit klebrig-süssem Beigeschmack. Romantische Stunden zu zweit sucht man in diesem Fall lieber ausserhalb des Kinos.
Martina Felber