Kino Xenix | I`m a Cyborg, But That`s OK
Der Südkoreaner Park Chan-wook hat bis anhin der puren Gewalt gefröhnt, radikal und schonungslos. Sein neuer Film ist menschlicher und ein spannender Einstieg in die aktuelle Xenix-Reihe: New Asian Cinema.
Synopsis: Young-gun ist überzeugt, ein Cyborg zu sein. Sie spricht mit Getränkeautomaten und Lampen, verweigert menschliche Nahrung und trägt eine Brotdose mit Batterien bei sich, um sich jederzeit wieder aufladen zu können. In einer Nervenklinik begegnet sie Il-sun, der glaubt, er könne anderen Menschen ihre Fähigkeiten klauen. Und auch wenn das sich für einen Cyborg nicht gehört, entwickelt Young-gun Gefühle für Il-sun ….
Kritik: Bekannt wurde Park Chan-wook mit seiner Rachetrilogie (“Oldboy”). Mit “I’m a Cyborg” begibt er sich neuerdings über die Essenz des Menschseins auszulassen, mit einer skurrilen, märchenhaften Tragikomödie. Der Film bekam den Alfred-Bauer-Preis für neue Perspektiven der Filmkunst verliehen. Eingepackt in eigenartige und verspielte Szenen, fasziniert “I’m a Cyborg” trotz allgegenwärtiger Tragik mit einer durchgehenden Lebensbejahung. Dem Werk fehlt zwar jegliche Logik und es verwirrt mit etlichen Handlungssträngen, mehr als üblich, ist aber dennoch eine Entdeckung für ein experimentierfreudiges Publikum.
Benny Furth