La Sconosciuta
- Publiziert am 31. Mai 2007
Kraftvolles Porträt einer traumatisierten jungen Frau. Kompromisslos erzählt, beklemmend und von grosser Intensität.
Synopsis: Eine lebhafte italienische Stadt. Irena hat vor Jahren hier gelebt. Nun ist sie zurück und mit ihr die Geister der Vergangenheit. Doch wer ist Irena wirklich? Nach und nach offenbart sich ihr Geheimnis. Ein Trip beginnt, in dem sich Gegenwart und Vergangenheit vermischen.
Kritik: Wie erzählt man die Geschichte einer geschundenen, jungen Frau, deren einziger Lebenstrieb die Rache ist – ohne Gefahr zu laufen melodramatische Elemente bzw. das Action-Thriller Genre zu bemühen? So wie Giuseppe Tornatore eben. Der italienische Regisseur bleibt auch mit LA SCONOSCIUTA (Die Unbekannte) seinem Stil treu. Die Vergangenheit der jungen Ukrainerin Irene (überragende schauspielerische Leistung von Ksenia Rappaport) bildet den narrativen Kern dieses Dramas. Entgegen den nostalgisch verklärten Erinnerungen wie in seinen früheren Werken CINEMA PARADISO (1989) oder MALENA (2001) entwickelt Tornatore in seinem neusten Film verstörende Erinnerungen, die nach und nach an die Oberfläche gelangen. Mit grosser Sensibilität legt er die traumatisierte Seele von Irene frei. Perfekt orchestriert durch den Soundtrack von Ennio Morricone. LA SCONOSCIUTA ist eine kompromisslos erzählte Geschichte. Aufgrund der wenig gefälligen Thematik dürfte dieser Film nicht das grosse Publikum ansprechen. (IF)