Nur ein Sommer
Eine nette, kleine Komödie mit Blick fürs Dokumentarische. 2.5 von 5 Filmperlen.
Synopsis: Die arbeitslose Eva aus Deutschland wird vom Arbeitsamt in die Schweizer Berge vermittelt. Als Melkerin unterstützt sie den Senner Daniel auf einer kleinen Berner Alp. Die neue Hilfskraft bleibt nicht unbemerkt. Knecht Mehmed, ein Schwarzarbeiter aus Mazedonien, findet Gefallen an der resoluten Berlinerin. Doch deren Interesse gilt zunehmend Daniel.
Kritik: Man nehme: eine Prise Heidi&Peter-Romantik, eine Prise Berliner Grossstadtluft und zwei Prisen Älpler Alltagsleben – fertig ist die beschauliche (Sommer) Komödie. „Det kann doch nicht alles gewesen sein“. Tschüss Berlin und Grüezi Schweiz. Denn von ihrem neuen Job als Melkerin verspricht sich Eva (Anna Loos) einiges. Regisseurin Tamara Staudts Blick fürs Dokumentarische ist unübersehbar: Zahlreiche kontemplative Einstellungen über Alpaufzüge und die Herstellung von Käse vermitteln einen ungekünstelten Blick auf das (wahre) Leben in den Schweizer Bergen. Durch unvorhergesehene Ereignisse versucht Staudt, der Geschichte neue Wendungen und Höhepunkte zu verleihen. Das gelingt jedoch nur teilweise, trotz der beiden talentierten Hauptdarstellern (Stefan Gubser als Senner Daniel). Vielleicht mag sich nun manch Filmkritiker fragen, ob denn das alles gewesen ist. Trotz der dramaturgischen Schwächen dürfte „Nur ein Sommer“ jedoch sein Publikum finden. Ganz bestimmt sogar im nahen Ausland, z.B. in deutschen Vorstadtkinos…
Isabella Fischer