O fim do Mundo
Ein Schweizer Film über den Überlebenskampf in einem portugiesischen Vorort, der es in Locarno 2019 in den Internationalen Wettbewerb schaffte.
Spira kehrt von der Erziehungsanstalt zu seiner Familie nach Reboleira (Lissabon), einem Elendsviertel, das abgerissen wird, zurück. Kikas macht ihm bald klar, dass er nicht willkommen ist.
Zum Film
In diesem Quartier, das mitten im Abbruch steht, verteilt Da Cunha die Rollen unter den Einwohnern. Er überhöht sie in ihrer komplexen Humanität und fängt ihre Schönheit ein – ungeachtet der abwegigen Weltanschauungen, denen sie frönen. Er hält ihren Blick fest, gibt ihnen eine Stimme. Angesichts des dunklen Horizonts versucht Spira, darüber hinauszublicken. Er durchquert das Viertel wie ein Engel – ein schwarzer Engel. Immer in Körpernähe, inmitten nächtlicher Lichtschimmer entfaltet sich der Film im melancholischen Rhythmus antiker Tragödien.
Text: Tizian Büchi, Locarno Festival 2019
Stimmen
«Formale und tonale Perfektion ist selten, aber Basil da Cunha kommt ihr mit seinem zweiten Spielfilm sehr nahe. … Basil Da Cunha führt uns ein in diese Welt, in der die meisten Männer abwesend sind, über ganz Europa verstreut am Arbeiten, nur die Jungen, die Alten, die Kranken, die Verrückten und die ganz Skrupellosen sind noch da.
Es ist eine Welt, in der nichts unbeachtet bleibt, kein Geheimnis geheim – bis Spiras in seiner enigmatischen Unberechenbarkeit als Aussenseiter anders zu denken und zu träumen beginnt.» – Michael Sennhauser | «Düster, trostlos, zerstörerisch – so zeigt Basil Da Cunha (Buch, Kamera, Regie) eine Slum-Welt, die am Ende ist. Sein Spielfilm wirkt wie eine Dokumentation – ungeschönt und brutal realistisch. Da werden Hoffnungen zugeschüttet und die Liebe von der Realität zugedeckt. Schauplätze wie Darsteller sind authentisch, verschmelzen zur Apokalypse einer verslumten Gesellschaft. Besonders eindrücklich ist am Ende eine «Parade» von Gesichtern, Menschen am Rande.» Rolf Breiner, cinman