Spielfilm | Candelaria
Wenn der dritte Frühling zu einem heissen Sommer wird.
Kuba in den 90ern: Candelaria und ihr Ehemann Victor Hugo haben längst vergessen, warum sie einmal geheiratet haben. Ihre Ehe ist so marode wie das Land, in dem sie leben. Doch dann findet die 75Jährige eine Videokamera und auf einmal ist der alte Zauber wieder da …
Zum Film
Der Inselstaat leidet unter einer Verschärfung des Wirtschaftsembargos durch die USA und unter dem Zusammenbruch der Sowjetunion, die Kuba wirtschaftlich unterstützt haben. Das Leben von Candelaria (75) und Víctor Hugo (76) jedoch bleibt davon scheinbar unberührt. Ein Tag ist wie der andere, die Monotonie des entbehrungsreichen Alltags hat beide fest im Griff. Mit dem Alltagstrott ist jedoch Schluss, als Candelaria im Hotel, in dem sie arbeitet, eine in der Schmutzwäsche versteckte Videokamera findet. Noch unsicher, was sie damit anstellen soll, nimmt sie diese mit nach Hause. Diese Kamera, die für beide ein Fremdkörper ist, entwickelt sich allmählich zum Mittelpunkt ihres Lebens, während das Paar lernt, damit umzugehen und sich beim Tanzen, Küssen und Liebe machen filmt. Als Viktor die Kamera gestohlen wird und er sie im Hehler-Kaufhaus zurückkaufen möchte, erwartet ihn dort ein zwar unmoralisches, aber ausgesprochen lukratives Angebot. Ob seine Candelaria dabei mitspielen wird?
Stimmen
«Mit ausgesprochen unaufgeregtem Tempo, fast minimalistisch und meditativ, zelebrieren zwei charismatisch sympathische Senioren, wie charmant das Medium Film für den dritten Frühling sorgen kann. […] Wer einen Ausgleich zur hektischen Realität sucht, findet hier die perfekte Entschleunigung auf der Leinwand.» – Dieter Oswald. programmkino.de | «Johnny Hendrix Hinestroza erzählt mit grossartigen Bildern von der Annäherung eines alternden Paares, das sich durch das Objektiv einer Kamera noch einmal auf ganz neue Weise entdeckt.» – Joachim Kurz, kino-zeit.de