Spielfilm | Cronofobia
Grossartiges Regiedebut des Tessiner Regisseurs Francesco Rizzi: Ein poetisch mysteriöser Film über Liebe, Verlust und Verleugnung.
Ein mysteriöser, einsamer Mann und eine rebellische Frau begegnen sich. Aus unterschiedlichen Gründen haben beide ihre Identitäten irgendwann irgendwo verloren. Tief in ihrem Inneren spüren sie eine ungeahnte Sehnsucht, als sie aufeinandertreffen. Noch ahnen sie nicht, dass dieses fragile Gleichgewicht an einem dunklen Geheimnis zu zerbrechen droht.
Zum Film
Anna (Sabine Timoteo) hat vor kurzem ihren Mann verloren und fühlt sich dem Leben entrissen. Suter (Vinicio Marchioni) ist ein Privatdetektiv, dessen eigene Identität durch die unzähligen Verkörperungen anderer Charaktere zu verschwinden droht. Während Anna ihr Haus nicht mehr verlässt, bewegt sich Suter rastlos zwischen Zürcher Hotels und Schweizer Raststätten. Die beiden begegnen sich und fühlen sich voneinander angezogen. Doch ist es wirklich nur der Zufall, der diese zwei einsamen Menschen zusammenbringt? Es entsteht eine Beziehung, die neben der Anziehung zunächst auf Kommunikation aufbauen muss. Denn Anna und Suter müssen zuerst ihrem selbst geschaffenen Gefängnis entkommen.
Francesco Rizzi
Während des Entwicklungsprozesses habe er die persönlichen und widersprüchliche Gefühle erforschen wollen, die seiner Meinung nach vielen Menschen seiner Generation gemein seien, resümiert Francesco Rizzi, der mit seinem Regiedebüt ausgezeichnet worden ist am Max Ophüls Festival: «Auf der einen Seite streben wir nach fortwährender Veränderung, nach Mobilität, nach der Rastlosigkeit eines von der ewigen Gegenwart geprägten Lebens – auf der anderen Seite haben wir Sehnsucht nach einem Ort, an dem wir innehalten und eine Bindung aufbauen können mit jenen Dingen und Menschen, die uns am Herzen liegen.» Anna und Suter seien für ihn die Verkörperung dieser beiden widerstreitenden Gefühle.
Stimmen
«Der Zürcher Kameramann Simon Guy Fässler schafft es in Francesco Rizis Debüt, mit stilisierten, oft wie eingefroren wirkenden Bildern eine schwebende, entrückte Atmosphäre zu erzeugen, die diesem düsteren Melodrama über zwei verlorene Seelen in einer unwirtlichen Schweiz ihr ganz eigenes Gesicht gibt.» – Geri Krebs, arttv.ch | «Rätselhaftes, intimes, beeindruckend schickes Schweizer Debüt.» – Jessica Kiang, variety.com | «Ebenso rätselhafter wie elegischer Film, der mustergültig vorführt, dass das Nicht-Auserzählen von Geschichten dem Kino immer noch die grössten Reichtümer beschert.» – Christoph Schreiner, saarbrücker-zeitung.de.