Spielfilm | Deux Moi
Komödie über die virtuelle Partnersuche: Vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen.
Obwohl Mélanie und Rémy Teil einer völlig vernetzen Generation sind, fühlen sie sich in der hektischen Grossstadt Paris allein. Ohne es zu ahnen, kreuzen sich ihre Wege immer wieder, aber sie nehmen sich nicht wahr … Der neue Film von Cédric Klapisch, der das Publikum mit Filmen wie «L’Auberge espagnole» begeistert hat.
Zum Film
Sie leben Wand an Wand, kaufen im selben Quartierladen ein und ihre Wege kreuzen sich immer wieder. Beide sind aber so sehr mit ihrem Leben und der virtuellen Welt beschäftigt, dass sie sich nicht bemerken: Mélanie handelt sich auf Partnersuchportalen einen Misserfolg nach dem anderen ein, während Rémy sich abmüht, ein erstes Date zu bekommen. Beide sind sie Opfer ihrer Einsamkeit – und das ausgerechnet in einer Zeit, in der jeder mit jedem verbunden zu sein scheint und noch dazu in einer Grossstadt lebend, wo es von jungen und attraktiven Menschen nur so wimmelt. Doch die Wahrheit ist, dass die heutige Zeit mit ihren unbeschränkten Möglichkeiten bei der virtuellen Partnersuche auch eine Zeit der Isolation und des Hinhaltens ist, in der man sich nicht recht entscheiden kann, was man eigentlich will. Werden sie sich irgendwann eines Tages vielleicht doch noch kennenlernen?
arttv Filmkritik
«Was für eine Seltenheit, dass in einem Film alle guten Gedanken, die kreative Genauigkeit, das schauspielerische Zusammenspiel und die stimmige Atmosphäre zusammenkommen – genial zusammenkommen. Das neuste Werk des Franzosen Cédric Klapisch «Deux moi» (was mit ‘Einsam Zweisam übersetzt wird) ist so ein Film. Nach der rasanten Bildabfolge für die Titelsequenz kommt der Film in einen adäquaten, angenehmen Erzählfluss. Es ist eine Art Melancholie, der die beiden Protagonisten Rémy und Mélanie begleitet, die auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und dem Glück sind, in einem Lebensabschnitt, wo es für die beiden wenig zu lachen und viel zu verstehen und zu akzeptieren gibt. Es ist eine einfühlsame und nachvollziehbare Geschichte, die uns Cédric Klapisch erzählt, einnehmend und überraschend. Und zur qualitativen Seltenheit gehört das Drehbuch, das vom Regisseur selbst und Santiago Amigorena ausgedacht worden ist: diese Reichhaltigkeit bis ins letzte Bild, die Genauigkeit der Dialoge – da fällt keine Plattitüde, kein falsches Wort – und das gilt auch für alle Nebendarsteller. Eine bildstarke Inszenierung und die Schauspielkunst von Ana Girardot und Francois Civil machen diesen Film zu einem Erlebnis. Ja, man könnte sagen: Es ist eine Art Weihnachtsgeschichte – in der Versöhnlichkeit.» – Madeleine Hirsiger, arttv.ch
Weitere Stimmen
«Cédric Klapisch ist ein Regisseur mit offenem Herzen, dessen täuschend einfache Filme oft einen zweiten Blick belohnen, um zusätzliche Schichten zu enthüllen.» – Mark Keizer, variety.com | «Klapisch zeichnet eine dramatische Pirouette, die darin besteht, einen der wiederkehrenden und unvermeidlichen Momente des romantischen Kinos zu dekonstruieren.» – Rubén Romero Santos, Cinemanía (Spain)