Spielfilm | Familia sumergida
Beeindruckender Debütfilm der argentinische Filmemacherin Maria Alché über den Schwebezustand einer traumatisierten Seele.
Rinas plötzlicher Tod erschüttert das Leben ihrer Schwester Marcela. Die Beerdigung entwickelt sich zu einer Art Therapiesitzung für die Hinterbliebene und stellt so manches in Frage.
Zum Film
Marcela, gut verheiratet, Mutter dreier halbwüchsiger Kinder, muss den Hausstand ihrer plötzlich verstorbenen Schwester Rina in Buenos Aires auflösen: Strickwaren, Zimmerpflanzen, Bücher, Pelzmäntel und Möbel, Fotografien und Briefe. Erinnerungen. Mit einem Mal sitzen die Geister alter Tanten und Onkel in Marcelas Wohnzimmer, streifen Schemen der Vergangenheit durch ihre Gegenwart und lösen sie auf. Marcela fühlt sich in ihrem eigenen Haus verloren. Auch scheint ihre Beziehung zu ihrem Mann und zu ihren Kindern zu leiden. Als Nacho, ein junger Freund ihrer Tochter, unerwartet vorbeikommt, geht sie mit ihm auf einen Spaziergang – und endlich kann sie reden. Nicht nur mit ihm, sondern auch zu Hause beginnt sie nun zu sprechen – mit all den unsichtbaren Wesen, die sich ihrem Haus breit gemacht haben. Vieles wäre nun möglich – vielleicht sogar eine Affäre? – María Alchés Debütfilm fängt den Schwebezustand trauernder Menschen ein, in welchem die Wirklichkeit entrückt, die Vergangenheit sich anschleicht und der Verlust die Welt verändert.
Stimmen
«Die Intelligenz dieses Films ist nicht mit dem Verstand erfassbar und schwierig zu artikulieren. Inmitten einer absurden Kreation wirkt alles vollkommen natürlich.» – Joseph Owen, theupcoming.co.uk | «In der Trauer entrückt sich dem Menschen die Wirklichkeit, ein Verlust verändert die Welt – mit sicherer Hand fängt die Schauspielerin, Fotografin und Filmemacherin Alché in ihrem Langfilmdebüt einen Schwebezustand ein.» – Alexandra Seitz, Viennale |