Spielfilm | Goliath
Drama über die Verunsicherung des heutigen Mannes.
Der Schweizer Regisseur Dominik Locher zeigt in seinem neuen Film «Goliath» einen jungen Mann, der Beschützer sein will, dabei aber mehr und mehr zur Bedrohung wird.
Zum Film
Zarte Gesten, verträumte Blicke: Losgekoppelt vom Rest der Welt leben David und Jessy glücklich in ihrer einfachen Zweizimmerwohnung in der Agglomeration. Doch ihre Liebe wird auf die Probe gestellt, als Jessy ungeplant schwanger wird. Bei David löst die Vorstellung, Vater zu werden, Panik aus. Als das Paar einige Tage später in der S-Bahn angegriffen wird und David seine Freundin nicht schützen kann, wächst seine Angst, als Mann nicht zu genügen. Verzweifelt beginnt der sportliche David, sich Anabolika zu spritzen und exzessiv Gewichte zu stemmen. Mit den neuen Muskeln fühlt er sich stark und souverän. Bald jedoch entwickelt er aggressive Züge und wird zur Bedrohung für Jessy und das ungeborene Kind.
Auf der Suche nach der männlichen Identität
«Goliath», der zweite Spielfilm von Regietalent Dominik Locher («Tempo Girl»), feierte im Wettbewerb des Locarno Festival 2017 Weltpremiere. Der Film thematisiert rasant und erbarmungslos die hochaktuelle Problematik der Suche nach einer männlichen Identität. Sven Schelker («Der Kreis») legte für seine Rolle als David 9 Kilo an Muskelmasse zu – eine physische Transformation, die sich in seiner Körperhaltung niederschlägt und dem eindringlichen Schauspiel zusätzliche Kraft verleiht. Jasna Fritzi Bauer («About a Girl») glänzt in der Rolle der kreativen Jessy, die hin- und hergerissen ist zwischen der heftigen Liebe einer jungen Frau zu ihrem Freund und dem Beschützerinstinkt einer werdenden Mutter.
Stimmen
«Jasna Fritzi Bauer («About a Girl») glänzt in der Rolle der kreativen Jessy, die hin- und hergerissen ist zwischen der heftigen Liebe einer jungen Frau zu ihrem Freund und dem Beschützerinstinkt einer werdenden Mutter.» – Andreas Stock, Luzerner Zeitung | «[…] Bilderbuchexempel für ein Genre, das mit dem schillernden Begriff Sozialdrama für einen Strang in der Filmgeschichte steht.» – Frédéric Jaeger, critic.de | «Was fehlt, ist eine Vertraute oder Freundin für Jessy, eine Standard-Figur in diesen Konstellationen, welche dabei helfen würde, ihre bis fast zuletzt nie ganz verlorene Geduld nachzuvollziehen. Dass der Film darauf verzichtet, ist vielleicht sein radikalster Zug, und im Hinblick auf die konsequente Steigerung der Geschichte auch bewundernswert mutig.» – Sennhausers Filmblog.