Spielfilm | Jugend ohne Gott
Alain Gsponer schuf mit mit «Heidi» einen der erfolgreichsten Schweizer Filme und überzeugte mit «Akte Grüninger».
Basierend auf dem 1937 erschienen Roman «Jugend ohne Gott» des österreichisch-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horvarth bringt der Schweizer Regisseur Alain Gsponer eine brisante Modernisierung des Klassikers in unsere Kinos.
Zum Film
In naher Zukunft, so der Plot vom Film, werden die Menschen in einer kalten Leistungsgesellschaft leben. Die sozial Schwächeren und ‚Erfolglosen‘ werden in heruntergekommenen Quartieren isoliert und von Elitenschulen ausgeschlossen. Der junge Zach und seine Familie gehören aber der ‚erfolgreichen‘ Schicht an.
Dass er – um sich für die renommierte Rowald Universität zu qualifizieren – in ein Assessment-Camp aufbrechen muss, wo er auch seine physische Überlegenheit beweisen soll, passt dem Unangepassten nicht. Statt sich dem Wettbewerb zu stellen, schreibt er lieber Tagebuch und zieht sich zurück. Dies fasziniert die ehrgeizige Nadesh. Aber Zach fühlt sich vielmehr von der geheimnisvollen Ewa angezogen, die im Wald mit anderen Outsidern überlebt.
Das Original
Der Antikriegsroman «Jugend ohne Gott» von Ödön von Horvath erschien 1937 in einem Amsterdamer Exilverlag. Die Hauptfigur ist ein junger Geschichtslehrer, der als namenloser Ich-Erzähler seinen Alltag im Dritten Reich schildert. Obwohl er gegen die Nationalsozialisten ist, verhält er sich aus Angst systemkonform. Erst als in seiner Klasse ein Mord geschieht, zwingt ihn sein Gewissen zur Stellungnahme.
Stimmen
«Alain Gsponer macht aus dem antifaschistischen Romanklassiker «Jugend ohne Gott» eine etwas unterkühlt und umständlich erzählte Dystopie einer herz- und seelenlosen Leistungsgesellschaft.» – Andreas Staben, filmstarts.de | «In einer Mischung aus «The Hunger Games», Genre-Elementen des Thrillers und des Coming-of-Age-Films ist dem Regisseur eine bravouröse Adaption gelungen. Gerade weil er sich von der Vorlage löst und sie auf ihre Aktualität hin befragt, entsteht ein neuer Blick auf den Roman selbst.» – Björn Hayer, NZZ | «Löblicherweise beleuchten die Macher dieses durchaus reizvolle Szenario aus mehreren Perspektiven, was der Handlung Dynamik und den Figuren zusätzliche Tiefe verleihen soll. Leider bleiben die Protagonisten allerdings eindimensionale Typen, die jeweils eine ganz bestimmte Ausprägung des abgebildeten Gesellschaftsmodells verkörpern.» – Christopher Diekhaus, cineman.