Spielfilm | «L'incroyable histoire du facteur cheval»
Biopic über einen Visionär, der zu Lebzeiten als geistesgestört verspottet wurde.
Kitsch, Wahnsinn oder Kunst? 33 Jahre lang sammelte ein französischer Briefträger auf seinen Botengängen Steine ein und verwirklichte daraus eigenhändig seinen Traumpalast, den «Palais Idéal», der aussieht, als sei er einem surrealistischen Gemälde entsprungen. Das Dorf zerriss sich das Maul über den grössenwahnsinnigen Krampfer – doch Picasso war entzückt, als er das Werk besuchte.
Zum Film
Frankreich am Ende des 19. Jahrhunderts: Joseph Ferdinand Cheval ist ein einfacher Postbote, der Tag für Tag an der Drôme entlang von Dorf zu Dorf zieht. Dann trifft er auf Philomena, die Liebe seines Lebens — und aus dieser Verbindung geht die gemeinsame Tochter Alice hervor. Diesem Kind, das er über alles liebt, widmet er fortan 33 Jahre seines Lebens, denn er hat sich einen Plan ausgedacht, der an Grössenwahnsinn grenzt: Mit seinen eigenen Händen will er für Alice einen Palast errichten, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Endlich, im Alter von 77 Jahren, wir schreiben das Jahr 1912, ist das Opus magnum fertig. Nach «10.000 Tagen, 93.000 Stunden, 33 Jahren der Bewährungsprobe», wie Cheval festhält. Die Leute im Dorf halten ihn nach wie vor für einen Geistesgestörten. Doch 10 Jahre später werden die Surrealisten Cheval als ihren Vorläufer feiern, André Breton ihm ein Gedicht und Max Ernst eine Collage widmen. Auch Picasso wird mehrfach anreisen, um den Palast zu studieren, Fotos davon werden im New Yorker MoMA hängen…