Tom Medina
Der in der mystischen Landschaft der Camargue angesiedelte Film lebt von Naturbildern, einer intensiven Tonebene und viel Musik.
Ein Spielfilm, der sich am Leben des Regisseurs Tony Gatlif vor seiner Zeit als Filmemacher orientiert, als er über das Meer nach Frankreich kam. Gatlif verwebt seine Biografie mit Metaphern, verlegt die Geschichte in die Gegenwart und schildert mit grossem Einfühlungsvermögen, wie Tom trotz seiner Heimatlosigkeit nie die Würde und Kraft für sein Leben verliert. Und die Zuschauer:innen werden mit einem poetischen Ende entlassen, welches eine Wohltat für das Herz ist.
Tony Gatlif wurde 1948 im damals zu Frankreich gehörenden Algerien geboren. Sein Vater war Kabyle, seine Mutter Romni. Beide Kulturen beeinflussten ihn stark und inspirierten ihn zu einem Grossteil seiner Filme. Anfang der 1960er Jahre verliess Gatlif Algerien und wanderte nach Frankreich aus. Über die Schauspielerei und das Theater gelangte Gatlif schliesslich zum Film und legte mit «La rage au point» sein erstes Drehbuch vor. 1975 drehte er «La tete en ruine», sein Erstlingswerk als Regisseur. Mit «Les princes» (1983), «Latcho drom» (1993) und «Gadjo dilo» (1997) schuf Tony Gatlif eine Trilogie, die als ein seltenes Beispiel für die Selbstrepräsentation von Roma im Film viel Anerkennung erntete. Mit seinem Film «Exils» gewann er bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2004 den Regiepreis.
Tom Medina | Synopsis
Tom Medina wird von einem Jugendrichter in die Camargue zu Ulysses geschickt, einem Mann mit einem grossen Herzen, der mit der Natur im Einklang steht. Von Stieren und Pferden fasziniert und von Visionen geleitet, lernt Tom an der Seite von Ulysses den Beruf des Naturwächters. Er stiehlt nicht mehr, ist wissensdurstig und sehnt sich danach, ein anderer Mensch zu werden. Aufgebracht über die unveränderte Feindseligkeit, die ihm entgegenschlägt, kämpft er um sein Schicksal und kreuzt dabei den Weg der Aktivistin Suzanne.
Tom Medina | Stimmen
«‹Tom Medina› ist eine Mischung aus Roadmovie, Aussenseiterdrama und Romanze. Dank eines grossartigen Hauptdarstellers sowie einer Bildsprache, welche sich den Themen Heimatlosigkeit und Flucht anschliesst, gelingt Tony Gatlif ein intensiv gespieltes, oft rätselhaftes Porträt eines jungen Mannes, der nirgendwo ganz Zuhause ist.» – Rouven Linnarz, film-rezensionen.de | «Gatlif schafft ein schönes Schaufenster für die Camargue.» – Nicholas Bell, iocinema