Forum Arlesheim | Landstreichmusik - Christine Lauterburg
- Publiziert am 6. Juni 2017
Schweizer Volksmusik gilt mancherorts als altmodisch oder gar reaktionär. Christine Lauterburg hat sich nie um diesen Ruf gekümmert, denn sie wusste es besser: Urchig juchze, das kann witzig sein, wunderschön, revolutionär und sogar Punk. Heute, wie damals…
Von der Kirche verboten
«Walzerwahnsinn» und urige Tänze vom «Ländler» bis zum «Hierig»: Die wilde Appenzeller Tanzmusik der berüchtigten Alpstubeten, welche die Kirche in vergangenen Jahrhunderten wiederholt zu landesweiten Tanzverboten bewog, existiert noch. Bloss wird sie kaum gespielt. In alten Handschriften und auf Schellack-Platten lagert sie in Archiven und wartet darauf, wieder zum Leben erweckt zu werden. Der Aufgabe, diese wunderbare Volksmusik wieder zurück unters Volk zu bringen, widmet sich die Landstreichmusik im Projekt «Altfrentsch unterwegs».
Altfrentsche Appenzellermusik
Die Landstreichmusik ist eine Gemeinschaft von Wandermusikanten rund um «Giigämaa» Matthias Lincke. Seit 2010 sind die spielfreudigen «Landstreicher» unterwegs in den Fußstapfen der historischen Wandergeiger und Spielleute. In ihrer stilistischen Breite und instrumentalen Farbenpracht bieten sie ein Panoptikum traditioneller, lustvoll experimenteller Schweizer Volksmusik. Jedes Mitglied repräsentiert ein wesentliches Element der Schweizer Tradition. Matthias Lincke mit seiner Tanzgeige und Dide Marfurt mit seiner kuriosen Vielfalt an historischen Instrumenten bilden das Herz der Truppe. Simon Dettwiler repräsentiert das Schwyzerörgeli als stilbildendes Instrument der Ländlermusik. Hinzu kommt die legendäre Jodlerin und «Giigäfrou» Christine Lauterburg . Seit Jahrzehnten bereits ist sie unterwegs mit Geige, Bratsche, Schwyzerörgeli und ihrem unvergleichlichen Juuz- und Jodel-Gesang.