Kino | 2 x Wayne Wang
Mit “The Princess Of Nebraska” und “A Thousend Years Of Good Prayers” kommen gleich zwei höchst interessante Kino-Kleinode von Wayne Wang in unsere Kinos, die man sich am besten gleich als Ensemble ansieht.
Zwei Filme von Wayne Wang: Regisseur Wayne Wang hat man hierzulande etwas aus den Augen verloren. Dem seit den 80ern ausschliesslich in den USA arbeitenden Hongkong-Chinesen verdankt man Filme wie “Eat A Bowl Of Tea”, “Chinese Box”, “Smoke” und “Blue in the Face”. Mit “The Princess Of Nebraska” und “A Thousend Years Of Good Prayers” kommen zwei neue Werke von Wang zu uns ins Kino. Die beiden Filme verbindet das gleiche Thema: das Leben im sino-amerikanischen Cultureclash. Im ersteren wird von einer Reise die die 18jährige Sasha (Ling Li) nach San Francisco macht, um abzutreiben erzählt. Im zweiten besucht der verwitwete Mr. Shi (Henry O) aus Peking seine vor Jahren in die USA ausgewanderte Tochter (Faye Yu). Die Begegnungen mit “Amerikanern” eröffnen neue Weltansichten und bringen ein neues Lebensgefühl …
Kritik: Generationenkonflikte und den Wandel vom kommunistischen zum modernen, westlich geprägten China verbindet die beiden höchst interessanten Streifen. Zu diesem Thema sind sie ein ideales filmisches Ensemble. Stimmungsvoll, manchmal rührend und sehr subtil in Szene gesetzte Kino-Kleinode, mit ausnehmend schönen Bildern. In “A Thousend Years Of Good Prayers” (4 von 5 art-tv Filmperlen) stammen sie vom Schweizer Kameramann Patrick Lindenmaier, in “The Princess Of Nebraska” (3 von 5 art-tv Filmperlen) von Richard Wong. Dem 1949 in Hongkong geborenen Regisseur Wayne Wang, der zuletzt mit der leichten Jennifer-Lopez-Romantic-Comedy “Maid In Manhattan” nicht gerade in seinem Element war, gelingt es mit “The Princess Of Nebraska” und “A Thousend Years Of Good Prayers” nun wieder zwei Geschichten zu erzählen, von denen ein stiller Zauber ausgeht. Weit entfernt vom Hochglanzglamour der Hollywood-Produktionen, seine eigenen inklusive.
Benny Furth