Spielfilm | Happy End
Unterkühlt erzähltes Familiendrama von Altmeister Michael Haneke.
Der neue Film «Happy End» von Michael Haneke («Amour», «Das weisse Band») begleitet die Familie von Isabelle Huppert als bessergestellte Mittelständige durch die europäische Flüchtlingskrise. Wobei Haneke in gewohnt sarkastischer Manier klarstellt, dass das im Grunde niemanden kümmert.
Zum Film
Die Flüchtlingswelle ist Mitte der 2010er Jahre in Europa angekommen. Auch im französischen Calais befindet sich ein Flüchtlingslager. Die gutbürgerliche Familie Laurent, die in der Blase ihres eigenen Wohlstandes lebt, nimmt die Krise allerdings kaum wahr. Alle haben ihre eigenen Probleme: Familienoberhaupt George (Jean-Louis Trintignant) hat gerade einen Selbstmordversuch hinter sich und sitzt im Rollstuhl. Seine Tochter Anne (Isabelle Huppert) ist mit Lawrence Bradshaw (Toby Jones) verlobt und leitet das familieneigene Bauunternehmen. Georges Sohn Thomas (Mathieu Kassovitz) hingegen ist Arzt und frischgebackener, jedoch untreuer Vater, was wiederum Eve (Fantine Harduin), seine 12jährige Tochter aus erster Ehe, herausfindet. Sie ist nach einem Selbstmordversuch ihrer Mutter vor kurzem zu ihm gezogen, fühlt sich in der neuen Familie jedoch fremd. Irgendwann möchte auch Eve aus dem Leben scheiden…
Stimmen
«Das formal strenge, unterkühlt erzählte Familiendrama aus der Hölle erweist sich als unwiderstehlich-faszinierendes Kaleidoskop der totalen Empathielosigkeit» – Carsten Baumgardt, Filmstarts.de | «Mögen kann man Happy End nicht, so distanziert, so brutal ist der Blick dieses Films.» – Verena Lueken, FAZ | «Ohne Frage: in Hanekes an Meisterwerken alles andere als armen Karriere ist Happy End einer der schwächeren Filme.» – Patrick Heidmann, Cineman | «In vollendeter französischer Raffinesse beweist Isabelle Huppert in Happy End wieder, dass sie mit den Mundwinkeln beherrscht, wozu andere einen Mittelfinger brauchen.» – Wenke Husmann, Zeit.de